Nachdem der Zeitplan für die Einführung der neuen TLDs (seitens ICANN zumindest) eigentlich schon feststand, mehren sich jetzt doch wieder Zweifel, dass dieser auch umgesetzt werden kann. Heftiger Wiederstand kommt weiterhin insbesondere von Marken- und Regierungsvertretern (ICANN Governmental Advisory Committee, GAC). Die Streitigkeiten gehen soweit, dass bereits offen der Entzug der Netzverwaltung der ICANN durch die US Regierung angedeutet wurde. Die amerikanische US Telekom Behörde NTIA hat nach wie vor die Aufsicht über die IANA (Internet Assigned Numbers Authority), die die zentrale Root Zone für alle TLDs verwaltet. Die Zuständigkeit für IANA liegt bei der ICANN. Auch von Seiten der EU kommt Kritik am aktuellen stand der Einführung. Die EU hat sich inzwischen mit den USA über die Beziehungen zwischen ICANN und den Regierungen ausgetauscht, die im Rahmen einer Reform verbessert werden sollen. Damit ist es fraglich, ob sich ICANN gegen den Widerstand der GAC und der dahinter stehenden Interessengruppen mit seinem jetztigen Zeitplan und Bewerberhandbuch duchsetzen wird.